Das Märchen vom Netzteil-Reset

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Die defekte Grafikkarte oder das Märchen vom Netzteil-Reset

Aus heiterem Himmel zeigte mein Monitor gelbe vertikale Streifen über eine bewegte 3-D-Grafik eines Simulationsprogramms. Alt-Ctr-Del ging auch nicht mehr. Da half nur noch ausschalten durch Halten des Power/Reset-Tasters. Der PC ließ sich danach ganz normal hochfahren (Win Vista). Das Problem war reproduzierbar. Nur das Simulationsprogramm aufrufen und in den 3-D-Modus wechselt. Gelbe Streifen und System Freeze gab es dann zur Belohnung!

Das sah alles nach einer defekten Grafikkarte aus. Also der PC aufgeschraubt (Garantie war bereits abgelaufen) und Grafikkarte inspiziert. Der Lüfter und der Kühler waren völlig verdreckt. Also -Staubsauger marsch! PC wieder zusammen geschraubt und - lief, allerdings trat dann der Fehler nach kurzer 3-D-Laufzeit wieder auf. Also - eine neue Karte musste her.

Allerdings hatte ich die Rechnung ohne Windows gemacht. Nach dem letzten brutalen Ausschalten, weigerte Windows Vista sich, hoch zufahren. Es kam die Meldung: Windows versucht jetzt das Problem zu beheben. Nach einigen Minuten war Windows nun der Meinung, wir müssten jetzt ein Recovery durchführen, was allerdings zum Verlust alle eigenen Daten führt.Auffällig war, das jetzt die gelben Streifen auch schon bei der zeilenorientierten Startsequenz auftraten. Allerdings variierte das Muster nach den Hochfahren, jenachdem wie lange der PC ausgeschaltet war. Da meine letzte Vollsicherung älter als 14 Tage alt war, war Nachdenken angesagt. Ich erinnerte mich an eine Gespräch, das ich vor Monaten mit meinem Schwager geführt hatte. Er hatte gehört oder gelesen, das die Medion Hotline für bestimmt Fälle den Rat gibt, bei einem stromlosen PC den Power/Reset-Knopf für mindestens 25 Sekunden zuhalten. Das würde die Netzteilkondensatoren entladen und der PC würde besser Starten. Das habe ich natürlich nicht gemacht (weil technischer Unsinn), aber es hat mich dazu gebracht, den PC für eine längere Zeit stromlos zu machen. (min. 5 Min). Und siehe da - Windows startet ganz normal, als wäre nicht gewesen. Schnell eine Vollsicherung gemacht und während dessen zum nächsten PC-Laden gefahren und eine neue Grafikkarte gekauft.

Danach ging alles wie am Schnürchen. Grafikkartentreiber gelöscht, PC runtergefahren. Karte getauscht und Windows fuhr ohne zu Murren hoch. Karte wurde erkannt und der alte/neue Treiber wurde installiert. Das 3D-Simulationsprogramm tut es auch wieder. Nach dieser Reparatur habe ich im Internet gesucht, ob es eine Anleitung zum "sauberen" Entladen der Netzteilkondensatoren gibt. Dabei bin ich über eine Thread in einem deutschen PC-Hilfe -Forum "gestolpert". Hier ging es genau um dieses Phänomen der angeblichen Ausage der Medion-Hotline zum diesem Thema. Also - was lernen wie aus dieser Geschichte?

1. Nicht immer alles glauben, was Microsoft vorschlägt. Hätte ich ein Recovery gemacht, wären meine persönlichen Daten "platt" gewesen.
2. Aus ist nicht gleich aus! Der noch kurze Zeit verfügbare Reststrom kann nur eleminiert werden, indem man den PC ganz vom Netz trennt (Stecker ziehen) und mindestens einige Minuten wartet.
3. Ein aktuelles Full-Backup oder ein aktuelles Image der Platte sollte immer vorhanden sein.

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